Soziale und gesundheitliche Ungleichheiten in jungen Familien: Theorien, empirische Befunde und Präventionsansätze

Ort:
Online
Wochentag:
Freitag
Zeit(en):
15:15 - 16:45
Rhythmus:
Wöchentlich
Lehrende:
Ulrich, Dr. Susanne
Fachgebiet:
Soziologie
Hauptthemengebiet:
Mensch und Gesundheit
Zusatzthemengebiet:
Gesellschaft und Politik
Art der Veranstaltung:
Seminar
Prüfung:
Modularbeit
Exkursion:
Nein
Thematik:
Dieses Seminar bietet eine umfassende Einführung in die familiensoziologischen, sozialepidemiologischen und gesundheitspsychologischen Aspekte der Alltagswelt junger Familien in Deutschland sowie im internationalen Vergleich. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie soziale und gesundheitliche Ungleichheiten zusammenwirken und wie diesem Spannungsfeld, insbesondere dem sogenannten Präventionsdilemma, entgegengewirkt werden kann. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Belastungslagen wissenschaftlich erfasst und ausgewertet werden können, wie diese Ergebnisse in der Praxis angewandt werden können und welche Ansätze für effektive Präventionsmaßnahmen entwickelt werden können. Im ersten Teil des Seminars erkunden wir Theorien und Konzepte sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit sowie Hintergründe der Erfassung und Verbreitung psychosozialer Belastungslagen in Deutschland. Dabei werfen wir nicht nur einen Blick auf Mechanismen, die psychosoziale Schieflagen erzeugen, sondern auch in Form transgenerationaler Erfahrungen weitertragen und damit eine andauernde soziale Herausforderung stellen. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit möglichen Präventionsansätzen und praxisnahen Themen: Was sind die unterschiedlichen Bedarfs- und Versorgungslagen von Familien mit kleinen Kindern, wie werden diese durch Krisen – beispielsweise wie der Corona-Pandemie - beeinflusst und was sind geeignete Versorgungskonzepte? Hier wird beispielsweise auf die Frühen Hilfen an der Schnittstelle des Gesundheitssystems und de Kinder- und Jugendhilfe eingegangen.

Diese Vorlesung ist ideal für Studierende aller Fachrichtungen, die sich kritisch mit der Verschränkung sozialer, gesundheitlicher und gesellschaftlicher Dynamiken auseinandersetzen möchten. Das Seminar bietet Ihnen sowohl theoretische Grundlagen als auch praxisorientierte Einblicke, um die Komplexität und Relevanz dieser Themen für Wissenschaft und Gesellschaft zu verstehen und gezielt auf andere Bevölkerungsgruppen zu übertragen.

Gruppenreferate während des Seminars sowie Dozentenvortrag mit anschaulichen aktuellen Beispielen aus der Praxis. Erwünscht ist eine aktive Diskussion der Studierenden untereinander und mit dem Dozenten.

Hausarbeit und Präsentation

Bauer, U. (2005). Das Präventionsdilemma. Potenziale schulischer Kompetenzförderung im Spiegel sozialer Polarisierung. 1. Aufl. VS Verlag für Sozialwissenschaften. Sperlich S, Arnhold-Kerri S, Geyer S. Soziale Lebenssituation und Gesundheit von Müttern in Deutschland: Ergebnisse einer Bevölkerungsstudie (Social living conditions and health among mothers in Germany: findings from a population sample). Bundesgesundheitsbl 2011; 54: 735–744. doi:doi.org/10.1007/ s00103-011-1283-4. Bolster M, Rattay P, Hölling H, Lampert T. Zusammenhang zwischen elterlichen Belastungen und der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Kindheit und Entwicklung 2020; 29: 30–39. doi: doi.org/10.1026/0942-5403/a000298. Lorenz, S.,Ulrich,S.M.,Sann,A.,&Liel,C.(2020).Self-reported psychosocial stress in parents with small children.Results from the Kinder in Deutschland-KiD-0-3 study. Deutsches Ärzteblatt International, 117, 709–7016. Lampert, T., Hagen, C. & Heizmann, B. (2010). Gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Robert-Koch-Institut. https://doi.org/10.3238/arztebl.2020. 0709. Hölling, H., Schlack, R., Petermann, F., Ravens-Sieberer, U. & Mauz, E. (2014). Psychische Auffälligkeiten und psychosoziale Beeinträchtigungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren in Deutschland - Prävalenz und zeitliche Trends zu 2 Erhebungszeitpunkten (2003-2006 und 2009-2012): Ergebnisse der KiGGS-Studie - Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1). Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 57(7), 807–819. https://doi.org/10.1007/s00103-014-1979-3

Keine

Die Veranstaltung ist als AW-Modul gemäß §7 ASPO anrechenbar.

Gesamtworkload 60h (Präsenzzeit 2 SWS / 20h, Eigenstudiumszeit 40h)