Radikalisierung als Herausforderung für die demokratische und offene Gesellschaft (NAC)

Ort:
T 1.020
Wochentag:
Andere
Zeit(en):
Andere
Termine für nicht wöchentliche Veranstaltungen:
23.05.
24.05.
27.06.
28.06. Freitag: 14-18 Uhr; Samstag: 9-18 Uhr
Lehrende:
Kurz, Prof. Dr. Isolde
Rappenglück, Prof. Dr. Stefan
Fachgebiet:
Politikwissenschaft
Hauptthemengebiet:
Gesellschaft und Politik
Zusatzthemengebiet:
Kultur, Geschichte und Musik
Zertifikat:
Hochschulzertifikat Nachhaltiges Denken, verantwortliches Handeln
Kompetenzprofil:
Nachhaltig
Art der Veranstaltung:
Seminar
Prüfung:
Modularbeit
Exkursion:
Nein
Thematik:
Die offene und demokratische Gesellschaft in Deutschland ist von mehreren Seiten bedroht. In vielen Bereichen ist eine Radikalisierung und der Einsatz von Gewalt zu verzeichnen. Rechtsextreme Gruppen treten offen in Demonstrationen an der Seite von demokratischen Bürgerinnen und Bürgern in Erscheinung. Rechtspopulistische und rassistische Forderungen erhalten immer mehr Raum in Politik und Medien. Sie nehmen für sich in Anspruch, für die Mehrheit der Bevölkerung zu sprechen. Mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zeigt sich verstärkt offener und latenter Antisemitismus. Besonders im Zusammenhang mit dem Krieg im Nahen Osten sehen wir antisemitische Parolen. Ein Kernpunkt der Forderungen populistischer und extremistischer Strömungen ist die Abschaffung der Demokratie, wie wir sie kennen, sind Warnungen vor einer "Islamisierung Europas". Ziel ist die Errichtung eines autoritären Staates, Menschen mit Migrationshintergrund oder Migranten sollen deportiert werden. Jüngst zeigten sich offen die Verflechtungen von AfD und rechtsextremen Kreisen. Rechtes Gedankengut ist in die Mitte der Gesellschaft eingedrungen. Abschottung und Gewalt stehen jedoch auch Solidarität und Zivilgesellschaftliches Engagement gegenüber. Die demokratische Gesellschaft wehrt sich mit Großdemonstrationen in vielen Städten. Im Seminar wollen wir diese Entwicklungen erörtern und Zusammenhänge betrachten. Wir machen uns Gedanken über Strategien gegen die Radikalisierungstendenzen in unserer Gesellschaft und erörtern Möglichkeiten zur Stärkung des friedlichen Miteinanders.

Nach dem Besuch der LV haben die Teilnehmenden ein vertieftes Wissen über Radikalisierung, Antisemitismus, Populismus, Rechtsextremismus und Islamismus in Deutschland. Sie wissen um die Herausforderungen für die demokratische Gesellschaft und werden zur aktiven Auseinandersetzung befähigt.

Seminar mit Textlektüre, Referaten von Studierenden, Diskussion, Übungen, Trainingselemente zum Umgang mit Parolen. Gäste sind angefragt. Literaturliste und Materialien werden im Unterricht verteilt. 2stündig. Leistungsnachweis durch mündliches Referat und Modularbeit.

Seminararbeit

Atwan, Abdel Bari (2016): Das digitale Kalifat. Die geheime Macht des Islamischen Staates, München. Decker, Oliver/Kiess, Johannes, Heller, Ayline/ Brähler, Elmar (Hg.) ((2022): Autoritäre Dynamiken in unsicheren Zeiten. Neue Herausforderungen - alte Reaktionen?, Leipziger Autoritarismusstude 2022, Giessen. Ebner, Julia (2017): Wut. Was Islamischten und Rechtsextreme mit uns machen. Darmstadt. Hafner, Johann/Haussig, Hans-Michael (Hgs.) (2020): "Mit Gott auf unserer Seite. Religiöse Aufrufe zur Gewalt und ihre Gegenreaktionen, Baden-Baden. Müller, Jan-Werner (2016): Was ist Populismus? Ein Essay. Bonn (Bundeszentrale für Politische Bildung, Schriftenreihe Bd 1752). Salzborn, Samuel (2019): Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne. Bonn (Bundeszentrale für Politische Bildung, Schriftenreihe Bd. 10368). Zick, Andreas/Küpper, Beate/Mokros, Nico (Hrgs.) (2023): Die distanzierte Mitte. Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/2023.

Teilnahme am ersten Termin wie auch regelmäßige aktive Teilnahme erforderlich.

Keine

Die Veranstaltung ist als AW-Modul gemäß §7 ASPO anrechenbar.

Gesamtworkload 60h (Präsenzzeit 2 SWS / 20h, Eigenstudiumszeit 40h