Von „Kriegstreibern“ und „Unterwerfungspazifisten“: Kriegsdiskurse in Deutschland nach der „Zeitenwende“
- Ort:
- T 1.018
- Wochentag:
- Donnerstag
- Zeit(en):
- 09:00 - 13:00
- Rhythmus:
- Blockveranstaltung
- Termine für nicht wöchentliche Veranstaltungen:
- 27.3. 10.4. 8.5. 5.6. 3.7.
- Lehrende:
- Dobler , Prof. Dr. habil. Ralph-Miklas
Järvenpää, Prof. Dr. Silke - Fachgebiet:
- Cultural Studies
- Hauptthemengebiet:
- Gesellschaft und Politik
- Kompetenzprofil:
- Nachhaltig
- Art der Veranstaltung:
- Seminar
- Prüfung:
- Modularbeit
- Thematik:
- Das Seminar widmet sich den aktuellen Diskussionen über den Umgang mit Krieg und Frieden in Deutschland, die im Zuge neuer geopolitischer Herausforderungen aufkommen. Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurden viele Diskussionen neu entfacht und Positionen verschärft. Die Begriffe "Kriegstreiber" und "Unterwerfungspazifisten" spiegeln die Spannbreite der öffentlichen Debatte wider, in der Positionen von offensiverem militärischem Engagement bis hin zu striktem Pazifismus aufeinandertreffen.
Studierende werden ein kritisches Verständnis für die Art und Weise dafür entwickelt haben, wie Positionierungen zwischen militärischem Engagement und pazifistischen Bestrebungen konstruiert werden und wie diese Konstrukte sowohl auf politischer Ebene als auch in der Alltagskommunikation wirken. Sie haben die Möglichkeit, durch Theorie, Diskussion, vor allem aber ihr Projekt vertieft zu begreifen, wie sich diese Diskurse entwickeln und wie sie die gesellschaftlichen und politischen Dynamiken in Deutschland beeinflussen.
In diesem Projektseminar werden sowohl Grundlagen der kritischen Diskursanalyse als auch der Medienwissenschaften (unter besonderer Berücksichtigung der digitalen Medien) vermittelt. Neben (kurzen) Dozentenvorträgen und Gruppenarbeit geht das Seminar den Weg des projektorientierten Lernens. So wird der Leistungsnachweis zu einem Großteil darin bestehen, in Kleingruppen ein klar umrissenes Thema tiefergehend zu bearbeiten, die Erkenntnisse im Plenum zu präsentieren und die folgende Diskussion zu leiten.
Projekt
Beyrau, Dietrich (Hg.). Der Krieg in religiösen und nationalen Deutungen der Neuzeit. Tübingen: 2001; Borisova, Natalia, Susi Frank et al. (Hgs.). Zwischen Apokalypse und Alltag: Kriegsnarrative des 20. und 21. Jahrhunderts. Bielefeld: 2010; Clausewitz, Carl von. Vom Kriege (1832), Hamburg: 2006; Gaus, Bettina. Frontberichte. Die Macht der Medien in Zeiten des Krieges, Frankfurt: 2004. Hoffeller, Lucca und Nils D. Steiner. Sympathies for Putin Within the German Public: A Consequence of Political Alienation? In: Politische Vierteljahresschrift, 2024-12, Vol.65 (4), p.667-690; Hüppauf, Bernd. Was ist Krieg? Zur Grundlegung einer Kulturgeschichte des Krieges. Bielefeld: 2014; Johannes Varwick. DVPB aktuell: Der Krieg gegen die Ukraine – ein Politik- und Diskursversagen. In: POLIS, 2022-10, Vol. 26 (3), p.25-31; Lapins, Wulf. Zum deutschen Diskurs über den Krieg gegen die Ukraine. In: Bezpieczeństwo 2023, Vol. L (1), p.57-88; Paul, Gerhard. Bilder des Krieges, Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges, Paderborn: 2004; Sontag, Susan. Das Leiden anderer betrachten (2003), Frankfurt: 2013.
Medienwissenschaften und Cultural Studies
Keine
Die Veranstaltung ist als AW-Modul gemäß §7 ASPO anrechenbar.
Gesamtworkload 60h (Präsenzzeit 2 SWS / 20h, Eigenstudiumszeit 40h