Interkulturelle Praxisprojekte
Zwei selbst gewählte und gestaltete sowie in eigener Verantwortung durchgeführte interkulturelle Praxisprojekte sind Bestandteil des Masterstudiengangs. Darin sollen die Studierenden bisher erworbene interkulturelle Wissensbestände und Kompetenzen sowie theoretische und praktische Kenntnisse und Kompetenzen der Projektplanung mit eigenen interkulturellen und projektspezifischen Vor-Erfahrungen verbinden.
Von der Entwicklung und Planung des Projekts über die Erhebung des Datenmaterials bis zur Auswertung, Dokumentation und der anschließenden Präsentation der Ergebnisse übernehmen die multikulturellen und multidisziplinär zusammengesetzten Projektteams selbst Verantwortung und erarbeiten neuartige Lösungsansätze.
Für einen kleinen Einblick hier eine Auswahl von Projekten der letzten Jahre:
Hintergrund
Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, persönlicher Betroffenheit und der Medienpräsenz entschied das Projektteam ein Angebot für ukrainische Geflüchtete zu entwickeln. Es wurden mögliche Kooperationspartnerinnen und -partner und Fachliteratur recherchiert und überlegt, ob eher ein neues Konzept entworfen oder ein bereits bestehendes Konzept erweitert werden sollte. Die konkreten Inhalte sollten in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber konkretisiert werden. Parallel zur Auftraggebersuche wurden die Interessensgebiete der Teammitglieder immer weiter eingegrenzt, sodass die Entscheidung schließlich zugunsten der Durchführung eines kultursensiblen Trainings für ehrenamtliche Mitarbeitende einer Organisation fiel. Die Ehrenamtlichen sollten die konkrete Verbindung zu den ukrainischen Geflüchteten bilden. Mit dieser Projektidee kontaktierte das Projektteam drei Organisationen als potentielle Auftraggeber. Die Entscheidung fiel dann für IN VIA.
Ziel
Ziel des Projekts war es also, ein kultursensibilisierendes Training für Ehrenamtliche zu konzipieren und durchzuführen. Das Training sollte die Entwicklung interkultureller Vermittlungskompetenz unterstützen. Vorgesehen waren drei Trainings je 90 Minuten, davon zwei während der Projektlaufzeit im Zeitraum März bis Juli 2022. Ein drittes Training sollte im Herbst 2022, also nach Ende der Projektlaufzeit, stattfinden.
Vorbereitung / Konzeption
Das Training wurde zunächst entwickelt und anschließend für bei IN VIA tätige ehrenamtliche Mitarbeitende durchgeführt. Da das Projekt im Rahmen des berufsbegleitenden Masterstudiengangs „Interkulturelle Kommunikation und Kooperation“ der Hochschule München durchgeführt wurde, war es kostenfrei für den Auftraggeber. Evtl. zusätzliche Aufträge oder Aktivitäten fielen nicht an.
Ergebnisse
Das Projekt leistete einen Beitrag zur interkulturellen Sensibilisierung und Erhöhung der interkulturellen Kompetenz von ehrenamtlichen IN VIA Mitarbeitenden. Die intensive Projektvorbereitung und -planung ermöglichten eine effiziente Durchführung. Die mit IN VIA abgestimmten geplanten interkulturellen Inhalte konnten vermittelt werden und von In VIA kosteneffizient bzw. kostenneutral umgesetzt werden.
Wichtige Erkenntnisse
Eine Annäherung an den Begriff der „Kultur“ konnte vor allem durch Praxisbeispiele angeregt werden. Durch das gewählte Trainingsformat konnte die angestrebte Wissensvermittlung effizient und effektiv erreicht werden.
Auftraggeber:
IN VIA Fachbereich Migration, München.
Projektzeitraum:
2022
Hintergrund
Die Auftraggeberin, die Interventionsstelle Landkreis München (ILM), ist Anlaufstelle für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Bei der ILM erhalten sie eine kostenlose, freiwillige, vertrauliche und anonyme Beratung. Die ILM äußerte gegenüber dem Projektteam KALA den Wunsch, noch mehr über Gewalt, Kultur, Kommunikation und deren Verknüpfungen zu erfahren, um einen leichteren Zugang zu den Betroffenen und ein noch besseres Verständnis für die unterschiedlichen Lebenslagen der Frauen mit Migrationshintergrund zu bekommen. Eine intensivere Beschäftigung mit möglichen kulturellen Einflussfaktoren sollte dazu beitragen, eine bestmögliche Beratung anzubieten.
Ziel
Ziel des Projekts war es, eine interkulturelle Präsentation mit interaktiven Elementen zu konzipieren und anschließend eine halbtägige Fortbildung mit den Mitarbeiterinnen der ILM durchzuführen. Die Inhalte sollten auf die Beratungstätigkeit der ILM in Bezug auf Frauen mit Migrationshintergrund sowie auf die Anforderungen der Öffentlichkeitsarbeit zugeschnitten sein. Sie sollten zwischen dem Projektteam und der ILM abgestimmt sein und anschließend zusammen mit einem Handout und einer Audio-Aufnahme der ILM zur Verfügung gestellt werden.
Vorbereitung / Konzeption
Um überprüfen zu können, ob die Präsentation der geforderten Zielsetzung entspricht, wurden Messkriterien erarbeitet. Sie leiten sich von den Lernzielen ab, die von Vertreterinnen der ILM in einer gemeinsamen Videokonferenz mit dem Projektteam in der Projektplanungsphase formuliert wurden. Nach der Präsentation sollten die Messkriterien zur Überprüfung der Kundenzufriedenheit mithilfe eines Fragebogens evaluiert werden. Schließlich wurde das Team zusätzlich in interkulturellen Trainingsfragen durch eine Professorin unterstützt, die wertvolle Hinweise in Bezug auf inhaltliche und methodische Fragen bei der Erstellung des Feinkonzepts geben konnte.
Ergebnisse
Das Projekt wurde erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen. Durch den eigenerstellten Feedbackbogen konnte die Qualität der Präsentation überprüft werden. Die Auswertung des Feedbacks ergab eine hohe Kundenzufriedenheit, so dass das Ziel erreicht wurde. Zudem ist durch die Bereitstellung des Handouts und der Audiodatei der Präsentation eine Wiederverwendung, beispielsweise zur Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen oder Praktikantinnen, gesichert.
Wichtige Erkenntnisse
Durch das Projekt konnte theoretisch erlerntes Wissen angewendet und weiter verinnerlicht werden. Zudem konnten individuelle Erfahrungen bei der Durchführung interkultureller Projekte gesammelt werden.
Projektzeitraum:
2022
Hintergrund
Da Deutschland insbesondere seit den Jahren 2015/2016 eine hohe Anzahl ankommender Geflüchteter verzeichnet und auch aufgrund des aktuellen Kriegs in der Ukraine, stellt die Inklusion von Menschen mit Fluchthintergrund ein aktuelles und gesellschaftlich relevantes Thema dar. Die Landeshauptstadt München erbaute daher ein neues Wohnprojekt in dem Stadtteil Laim, das über sechzig barrierefreie Wohneinheiten für Geflüchtete verfügt. Bereits in der Planung stieß die Stadt auf Ressentiments seitens der Anwohnerinnen und Anwohner Laims. Es bestand daher eine gewisse Unsicherheit darüber, wie die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer neuen Nachbarschaft akzeptiert und aufgenommen würden. Zwar herrscht im Allgemeinen in Deutschland viel Hilfsbereitschaft Geflüchteten gegenüber, vor allem der Kontakt auf Augenhöhe und nachhaltige Inklusion in die deutsche Gesellschaft fehlen aber.
Ziel
Das Hauptziel des Projekts „In Laim daheim“ war es, einen Beitrag zur Inklusionsförderung zu leisten. Es sollten sich Menschen mit und ohne Fluchthintergrund auf Augenhöhe begegnen können. Dabei sollten Begegnung, Austausch und Networking ermöglicht, sowie ein Lerneffekt geschaffen werden.
Vorbereitung / Konzeption
Die Studentinnen entwickelten das Konzept einer interaktiven Veranstaltung, bei welcher sich Menschen mit und ohne Fluchthintergrund in Laim auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam interagieren können. Vorurteile, Sprachbarrieren und andere Probleme in der interkulturellen Begegnung sollten durch den interaktiven Charakter deutlich reduziert werden. Für die Veranstaltung „Meet & Eat – Nachbarschaft geht durch den Magen“ wurden ein Kochtreff in Kooperation mit dem Verein „Über den Tellerrand e.V.“ sowie ein Stempelworkshop mit „Peace of Paper“ geplant und durchgeführt. Zusätzliche Kooperationspartner im Projekt waren „NeuLand e.V.“, eine Zeitung von Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten, sowie die „Tiba Managementberatung GmbH“, die bei der Entwicklung des Marketingkonzepts maßgeblich unterstützend war.
Ergebnisse
Das interkulturelle Praxisprojekt „In Laim daheim“ wurde erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen. Die geplanten Ziele konnten vollständig erreicht werden. Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass ein nachhaltiger Effekt durch das Projekt generiert werden konnte, denn die Veranstaltung soll zukünftig als Grundstein für weitere Events im Wohnprojekt in Laim dienen.
Wichtige Erkenntnisse
Das Projektteam konnte theoretisch erlerntes Wissen in die Praxis umsetzen und besonders viel Erfahrung im Bereich interkultureller Projekte sammeln. Die Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Team erwies sich als gewinnbringend.
Projektzeitraum
2022
Hintergrund
Die Projektidee resultierte aus der Tatsache, dass das Unternehmen X das Thema Diversität in den strategischen Unternehmenszielen verankert hat. Durch die zunehmende Internationalisierung und die neuen Standorte in Bulgarien und den USA stieg zudem das Bewusstsein für Interkulturalität auf Managementebene. Aufgrund dessen wurde die Notwendigkeit erkannt, die Führungsebene zu sensibilisieren, aufzuklären und im Hinblick auf das Thema zu schulen sowie die Kompetenzen der Führungskräfte zu fördern.
Ziel
Das Ziel des Projekts war es, einen ersten Impuls zur Relevanz von Interkulturalität zu liefern und bei den Führungskräften ein Bewusstsein für dieses wichtige Themenfeld zu schaffen. Hierfür soll eine vierstündige Trainingssession konzipiert und aufbereitet werden, die langfristig in das bestehende Leadership Programm eingebettet werden soll.
Vorbereitung / Konzeption
Das Projekt wurde in vier Projektphasen eingeteilt: Literaturrecherche, Analysephase, Konzeptionsphase und Ergebnisaufbereitung. Zunächst eignete sich das Projektteam einschlägiges Wissen zu den Kompetenzbereichen Diversity, Personalmanagement, Leadership sowie Interkulturelle Kompetenzen & Didaktik an. In der Analysephase fokussierte sich das Projektteam auf die Analyse von Weiterbildungsprogrammen und erarbeitete ein Kategoriensystem zur Konzipierung des Trainings. Anschließend wurde ein Konzept inklusive der konkreten Inhalte des Trainings erarbeitet. Abschließend erfolgte dann die Aufbereitung der Schulung inklusive des gesamten Slidedecks und aller Übungen und Informationen im virtuellen Kollaborationstool Miro, das dann als finales Trainingskonzept an das Unternehmen X übergeben wurde.
Ergebnisse
Die Trainingssession umfasst neben einer Einführungs- und Schlussrunde insgesamt vier Trainingseinheiten: Zunächst erfolgt ein kurzer Überblick über das Thema Interkulturalität, in dem in theoretische Modelle und Kulturdefinitionen eingeführt wird. Anschließend lernen die Teilnehmenden das Themenfeld interkulturelle Kommunikation kennen und beschäftigen sich mit den Mechanismen unbewusster Voreingenommenheit. In der letzten Einheit soll sich die Zielgruppe mit dem Thema Diversität auseinandersetzen und den Bogen zur eigenen Führungsaufgabe spannen. Die Resonanz auf das Trainingskonzept vonseiten des Auftraggebers war sehr positiv, da die Inhalte insbesondere die Bedürfnisse und die aktuelle Situation des Unternehmens widerspiegeln. Das Projekt hat das Potenzial für einen Folgeauftrag, in dem dann Trainings für weitere Zielgruppen des Unternehmens konzipiert werden sollen.
Wichtige Erkenntnisse
Während der Auseinandersetzung mit den verschiedenen Themenbereichen erarbeiteten sich die Mitglieder des Projektteams noch einmal ein vertieftes Verständnis von Interkulturalität. Eine wesentliche Erkenntnis war dabei, dass der Aufbau von interkulturellen Kompetenzen ein langwieriger Prozess ist und in einer einzigen Schulung allein nicht gelingen kann. Es muss eine fortwährende Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgen, um Mitarbeitende wirklich auf interkulturelle Situationen vorzubereiten. Nichtsdestotrotz ist es von wesentlicher Bedeutung, kurze Impulse zum Themenfeld zu geben und dies als eine kontinuierliche Aufgabe zu betrachten.
Auftraggeber
Der Auftraggeber Unternehmen X bleibt anonym.
Projektzeitraum
2022
Hintergrund
Im Zuge steigender Flüchtlingsbewegungen weltweit hat auch Deutschlands Bedeutung als Einwanderungsland in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Hier stellt sich die Aufgabe, viele Menschen, die zum Teil traumatisiert sind und aufgrund ihres kulturellen Hintergrundes andere gesellschaftliche Werte und Normen mit sich bringen, erfolgreich zu integrieren. Es wird daher immer wichtiger, dass ehrenamtliche Helferinnen und Helfer essentielle Aufgaben zur Hilfe geflüchteter Menschen und ihrer Integration übernehmen. Um einen Beitrag zur Unterstützung bei diesen Herausforderungen zu leisten, hat sich das Projektteam mit dem Münchner Flüchtlingsrat in Verbindung gesetzt und erfahren, dass die Integration von neu angekommenen Geflüchteten sinnvoll von bereits länger ansässigen bzw. besser integrierten geflüchteten Personen begleitet und unterstützt werden kann. Der gemeinnützige Verein ist daher zu großen Teilen auf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer angewiesen, um dieser „Integrationsleistung“ nachzukommen. Aus dem Interesse des Projektpartners, speziell Geflüchtete in ehrenamtlichen Tätigkeiten einzusetzen, entwickelte sich das Thema dieses Praxisprojekts: es sollte ein Konzept entwickelt werden, um bereits integrierte Geflüchtete bestmöglich für ehrenamtliche Tätigkeiten anzuwerben.
Vorbereitung / Konzeption
Zu Beginn analysierte das Projektteam im Rahmen eines Experteninterviews mit dem Auftraggeber die aktuelle Problemlage sowie die Bedürfnisse des Partners, um daraufhin zunächst eine Zielgruppe festzulegen, die in einem Fokusgruppengespräch zu den Hintergründen ihres Engagements oder Nicht-Engagements sowie zu verschiedenen Akquise-Möglichkeiten befragt wurde. Um diese Ergebnisse zu validieren wurde auf Grundlage der Antworten der Gesprächsteilnehmer ein Fragebogen erstellt, der an weitere Geflüchtete (ca. 45 Personen) verteilt wurde. Die Ergebnisse der Forschung flossen in die Handlungsempfehlungen des Marketingkonzepts ein. Zur weiteren Unterstützung des Auftraggebers wurde zusätzlich ein Flyer erstellt.
Ergebnisse
Das Projekt hat deutlich gezeigt, dass es noch großen Handlungsbedarf zur Verbesserung der Akquise von Geflüchteten im ehrenamtlichen Bereich und damit auch beim Ausbau des Konzepts ‘Geflüchtete helfen Geflüchteten’ gibt. Das erarbeitete Marketingkonzept sowie der vom Projektteam entworfene Flyer stießen beim Auftraggeber auf sehr positive Resonanz. Ausschlaggebend war hierbei, dass für eine effektive Akquise der persönliche Kontakt zwischen Helfern der Organisation und den Geflüchteten selbst intensiviert sowie das Bereitstellen von aktuellen Informationen und Kontaktdaten verstärkt und eine aktive und zielgruppengerechte Nutzung von Social Media-Kanälen implementiert wird. Fundamental ist darüber hinaus auch die Aufklärungsarbeit für ein Grundverständnis für ehrenamtliche Tätigkeiten, das, wie sich zeigte, bei vielen Geflüchteten bisher nicht in gewünschtem Umfang vorhanden ist.
Wichtige Erkenntnisse
Die Projektteilnehmer entwickelten im Laufe des Projekts ein vertieftes Verständnis für interkulturelle Kompetenz sowie das Arbeiten in einem interkulturellen Team. Sie lernten den Umgang mit interkulturellen Schwierigkeiten und Herausforderungen und übten sich im Entwickeln eines Lösungskonzepts für eine real existierende interkulturelle Problemstellung eines externen Auftraggebers.
Auftraggeber
Projekt Save Me des Münchner Flüchtlingsrats
Projektzeitraum
2018
Hintergrund
Unternehmen X konzentriert sich, seit einer internen Neuausrichtung, auch auf einen Aus- und Umbau der Unternehmenskultur und der damit einhergehenden Unternehmenswerte. Im Rahmen dieser Umgestaltung präsentierte der Vorstand Kernwerte, die für alle Mitarbeitenden und ihre unternehmerischen Tätigkeiten als Handlungsmaxime gültig sein sollen. In diesem Kontext situiert sich das Praxisprojekt, in dem untersucht wurde, inwieweit diese Maxime im Arbeitsalltag gelebt werden und wie sich die Mitarbeitenden zu ihnen verhalten.
Ziel
Hauptziel des Projekts war eine Analyse des Status-Quo, in der die zentralen Begriffe „Haltung“, „Verhalten“ und „Werte“ im Kontext der Unternehmenskultur betrachtet und diese in Beziehung zum Unternehmen gesetzt wurden. Die Status-Quo Analyse sollte eine mögliche Diskrepanz zwischen den Verhaltensweisen der Mitarbeitenden und den Unternehmenswerten identifizieren und genauer beschreiben. Aus der Ergebnisanalyse wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die das Verhalten der Mitarbeitenden mit den formulierten Werten harmonisieren sollen.
Vorbereitung / Konzeption
In der Vorbereitungsphase wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner die Projektziele definiert, um den Bedürfnissen gerecht zu werden. Dabei wurde auch der Wunsch nach Handlungsempfehlungen formuliert. Die Analyse von Haltung und Verhalten in Bezug auf die Unternehmenswerte wurde von dem Projektteam mit problemzentrierten Interviews durchgeführt.
Ergebnisse und wichtige Erkenntnisse
Die Durchführung und Auswertung des empirischen Materials ergab fünf zentrale Kategorien, aus denen das Projektteam jeweils fünf Handlungsempfehlungen ableiten konnte. Durch die regelmäßige Kommunikation mit den Projektpartnern wurden diese Handlungsempfehlungen auf das Unternehmen so weit wie möglich angepasst. Für eine tiefer gehende Analyse und die Erhebung von repräsentativen Ergebnissen, wird eine weitere Kooperation in Form einer Masterarbeit vorgeschlagen
Projektzeitraum
2018
Hintergrund
Das Praxisprojekt 2 wurde zusammen mit der deutschen Serviceeinheit einer französischen Großbank durchgeführt. Diese Serviceeinheit entstand 2007 durch die Akquisition eines anderen Unternehmens, wodurch sich Probleme in der interkulturellen Zusammenarbeit zwischen Deutschen in der Serviceeinheit und Franzosen in der Konzernzentrale, aber auch zwischen den einzelnen Ländergesellschaften der Serviceeinheit ergaben, die in den letzten 13 Jahren nicht vollständig aufgearbeitet wurden.
Ziel
Das Projektteam wurde von einem Auftraggeber aus dem HR-Bereich beauftragt, die interkulturelle Zusammenarbeit hinsichtlich hemmender und fördernder Faktoren zu untersuchen. Auf Basis dieser Ergebnisse sollte dann ein Katalog von Maßnahmen zur Verbesserung der interkulturellen Zusammenarbeit erarbeitet werden. Explizit ausgeschlossen wurden vom Leistungsumfang die Themen „Konzeption und Durchführung von interkulturellen Trainings“ sowie „Coaching“.
Vorbereitung / Konzeption
Um die Wahrnehmung der interkulturellen Zusammenarbeit innerhalb der Serviceeinheit zu untersuchen, wurden offene Leitfadeninterviews mit fünf Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen geführt. Das Datenmaterial wurde mittels der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und die genannten Punkte wurden wie vereinbart in hemmende und fördernde Faktoren aufgeteilt. Auf Basis der hier gewonnenen Erkenntnisse sollten dann Handlungsfelder identifiziert werden.
Für die Vorbereitung des Projektteams wurde entschieden, ein Social-Kick-off durchzuführen, um die Erwartungshaltungen, Ziele und persönlichen Hintergründe jedes Teammitglieds transparent zu machen und den Teamzusammenhalt zu stärken. Dies hat in der Nachbetrachtung hervorragend funktioniert.
Ergebnisse
Als wichtigste hemmende Faktoren einer interkulturellen Zusammenarbeit konnten die hierarchische Organisationsform verbunden mit autoritärer und zentralistischer Führung bei strikter Einhaltung der Hierarchie, fehlende Autonomie und Nachhaltigkeit von Prozessen und Projekten identifiziert werden. Als sehr positiv für die interkulturelle Zusammenarbeit wurde dagegen die Bedeutung der Beziehungsebene in der täglichen Arbeit, die generelle Aufgeschlossenheit und vorurteilsfreie Begegnung anderen gegenüber sowie Aspekte, die den Teamzusammenhalt fördern, erkannt.
Auf dieser Basis wurden vier Handlungsfelder identifiziert: Das Wir-Gefühl stärken, zusätzlicher Schulungsbedarf, Beziehungsarbeit intensivieren und ein Bereich Sonstiges. Zu allen Handlungsfeldern wurden Maßnahmen vorgeschlagen, die darauf abzielen, Verbesserungen in den genannten Handlungsfeldern herbeizuführen und sich schon in anderen Kontexten bereits als Best Practices bewährt haben.
Wichtige Erkenntnisse
Die in der Abschlusspräsentation vorgestellten Erkenntnisse wurden von der Auftraggeberin als plausibel und ein Großteil der abgeleiteten Maßnahmen als realistisch für eine Umsetzung bewertet. Es wurde mit dem Auftraggeber vereinbart, dass das Projektteam nach Projektende für eine weitere Detaillierung der Maßnahmen für die Vorbereitung der Umsetzungsentscheidung im Management zur Verfügung steht.
Projektzeitraum
2020
Hintergrund
Das Schüleraustauschprogramm "USA for you", das vom Pädagogischen Institut der Stadt München und von "youth for understanding e.V. (yfu)" umgesetzt wird, bietet jungen MittelschülerInnen aus München die Möglichkeit an einem zweiwöchigen Austauschprogramm in den USA teilzunehmen. Da es nur sehr wenige vollfinanzierte Austauschprogramme für SchülerInnen gibt, handelt es sich hier um einen interessanten neuen Ansatz auch SchülerInnen aus bildungsfernen Haushalten die Möglichkeit zu geben an Schüleraustauschprogrammen teilzunehmen.
Ziel
Im Rahmen dieses interkulturellen Praxisprojektes sollten die nachhaltigen Wirkungen auf Teilnehmerebene sowie die Erreichung der internen Programmziele dieses Programms untersucht werden. Dies sollte durch eine qualitative Untersuchung mit Hilfe von leitfadengestützten Interviews geschehen. Damit sollten für die künftige Programmgestaltung Erkenntnisse, die über die übliche Standardevaluierung nach Beendigung des zweiwöchigen Austauschprogramms hinausgehen, gewonnen werden.
Vorbereitung / Konzeption
Die internen Programmziele für die Teilnehmer wurden zunächst in einzelne Ober- und Unterkategorien geordnet und dann in einen Interviewleitfaden integriert. In Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut wurden dann InterviewpartnerInnen gefunden, die an der Befragung teilnehmen wollten. Nach der Durchführung der Interviews wurden diese anhand der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse in entsprechenden Auswertungsschritten analysiert. Die Ergebnisse konnten dann mit möglichen Handlungsempfehlungen dem Auftraggeber präsentiert werden.
Ergebnisse
Die Auswertung der Interviews hat ergeben, dass alle internen Programmziele auf der Teilnehmerebene in unterschiedlichem Umfang erfüllt werden. Hierzu wurden die Programmziele in drei Oberkategorien zusammengefasst: Einflüsse auf die sozialen Fähigkeiten, das persönliche Engagement und den individuellen Bildungsweg. Die Untersuchung ergab, dass die sozialen Fähigkeiten am meisten durch das Programm gefördert wurden und auch erweitert werden konnten. Dementsprechend wurde dem Pädagogischen Institut vorgeschlagen, diese Wirkung in den Programmezielen noch zu schärfen, da gerade dieser Aspekt bislang noch zu wenig herausgestellt wurde.
Wichtige Erkenntnisse
Insgesamt lässt sich mit Blick auf die Ergebnisse sagen, dass mit diesem Projekt ein Beitrag zur Stärkung aber auch zur Weiterentwicklung eines bereits sehr erfolgreichen Austauschprogramms geleistet werden konnte. Durch die leitfadengestützten Interviews konnten zum einen die TeilnehmerInnen gezielt nach den Auswirkungen, die das Programm auf sie hatte, gefragt werden und zum anderen ihre Aussagen auch offen im Hinblick auf weitere Wirkungen analysiert werden.
Die Tatsache, dass das Pädagogische Institut nach der Präsentation der Ergebnisse an unserer Expertise für zukünftige Evaluierungs- und Weiterentwicklungspläne des Programms interessiert war, spricht für den Erfolg des Projekts.
Auftraggeber
Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München
Projektzeitraum
2020
Hintergrund
Das Projekt "Franz-Auweck-Abendschule " gibt einen exklusiven Einblick in die Denkweise von Geflüchteten und zeigt, wie sie sich Kultur und kulturelle Identität vorstellen und was davon in der konkreten Situation im Schulunterricht eigentlich eine Rolle spielt. Weit weg von all der Theorie haben wir uns ins Feld begeben und mit Jugendlichen gesprochen, die geflüchtet sind und in Deutschland eine neue oder zweite Heimat sehen.
Kooperationspartner
Die Franz-Auweck-Abendschule fördert gemäß dem Motto "Auf dem Kopf hat jeder, was er will – hier zählt nur, was man im Kopf hat", Jugendliche, die ihre mittlere Reife abschließen möchten. Besonders an dem städtischen Schulangebot ist der integrative Ansatz: Kinder und Jugendlichen aus verschiedenen sozialen Schichten und/oder mit Migrationshintergrund bekommen die Möglichkeit, ihre schulische Laufbahn fortzusetzen. Montags bis freitags investieren sie dafür jeden Abend fünf Stunden. Innerhalb dieses besonderen städtischen Bildungsangebots treffen wir Menschen mit spannenden Zukunftsplänen, vollgestopftem Alltag und einer teils tragischen Vergangenheit. Gemeinsam mit ihnen nähern wir uns dem Thema der kulturellen Identität und gehen der Frage nach, wie sich diese im erzieherischen und instruktiven Kontext des Unterrichts an der Abendschule ausdrückt. Gleichzeitig erhoffen wir uns auch, dass wir mit den Ergebnissen unseren Projektes auch der Schule und ihrem Unterrichtskonzept helfen können, in dem wir eine erste Antwort auf die Frage 'Wie drückt sich kulturelle Identität im Unterricht aus?' anbieten.
Ergebnisse
Ein erstes Ergebnis ist, dass die Schülerinnen und Schüler der Klasse 1a, obwohl sie alle aus unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen stammen, im Kontext der Franz-Auweck Abendschule Kulturkonvergenz-Tendenzen schaffen, innerhalb derer sich die personale Identität integriert. Nach Homi Bhabhas Vorstellung kann dieser Kontext als dritter Raum bezeichnet werden. Die zweite wichtige Erkenntnis ist, dass dieser Dritte Raum maßgeblich von der gemeinsamen Zielvorstellung den Abschluss schaffen zu wollen, charakterisiert wird. Aus dieser Motivation den Abschluss schaffen zu wollen, ergibt sich auch die Zuweisung an Schule, Lehrer und Klassengemeinschaft, ein Wegbereiter für die Ziele in der Zukunft zu sein.
Projektzeitraum
2018
Hintergrund
Das Projekt „Kulturübergreifende Facebook Kampagne“ wurde innerhalb eines Semesters geplant und realisiert. Es entwickelte sich aus dem persönlichen Interesse der Projektmitglieder an einer Verknüpfung der Themen „Soziale Medien“ und „Interkulturelle Kommunikation“. In der vernetzen Welt ist die digitale Marketingkommunikation zum Standard geworden. Insbesondere die sozialen Medien ermöglichen Unternehmen und Institutionen innerhalb kürzester Zeit eine weltweit verstreute Zielgruppe zu erreichen. Welche Rolle spielt dabei der Faktor Interkulturalität? Die vom Entrepreneurship Center initiierte Global Entrepreneurship Summer School (GESS) bietet Studierenden aus aller Welt die Möglichkeit gemeinsam einen innovativen Lösungsansatz für globale Problemstellungen zu finden. Das Programm findet einmal im Jahr für eine Woche in München, Mexico City und Shanghai statt. Jährlich wird hierfür eine von Deutschland aus gesteuerte globale Facebook Kampagne entworfen, um das Interesse der potenziellen Teilnehmer für die GESS zu wecken und diese dazu zu motivieren sich für das Programm zu bewerben. Obwohl das Programm sehr beliebt ist, besteht Potenzial die Reaktionen auf die Kampagne noch weiter zu steigern und die Anzahl der Bewerbungszahlen weiter zu erhöhen.
Ziel
Um die Kampagnen zukünftig kulturübergreifend noch besser zu gestalten zu können wurde die 2017 GESS Facebook Kampagne in Hinsicht auf Effektivität und Wahrnehmung analysiert. Anhand der Erfassung des Ist-Standes wurden Handlungsempfehlungen für zukünftige Kampagnen erstellt. Zudem können die Ergebnisse der Global Entrepreneurship Summer School als Basis dienen um geeignete Weiterentwicklungsmaßnahmen zu ergreifen.
Vorbereitung / Konzeption
Anhand einer quantitativen Studie wurde die Zielgruppe der GESS hinsichtlich ihrer Herkunft und ihrem Social Media Behaviour analysiert. Als zweites Standbein der quantitativen Analyse wurde mit Hilfe von Facebook Analytics die Relation von Click-Raten und Reichweite der im Rahmen der 2017 Kampagne geschalteten Ads ermittelt. Um ein tieferes Verständnis für die Ergebnisse zu erhalten, erfolgte eine Umfrage mit potenziellen Mitgliedern der Zielgruppe, in welcher die Wahrnehmung der Kampagne und die Assoziation mit den Schlüsselwörtern der geschalteten Ads untersucht wurden. Ein Vergleich der Ergebnisse mit den Theorien bereits bestehender Studien zum Thema führte zur Erstellung der Handlungsempfehlungen.
Ergebnisse
Als Resultat des Projekts entstand ein ausführlicher Überblick zur internationalen Zielgruppe und deren unterschiedliche Reaktionen und Assoziationen auf die Kampagne zum Thema „Global Food Challenge“. Im Rahmen der Handlungsempfehlungen wurden diese Erkenntnisse mit einem Vorschlag für die Segmentierung der Zielgruppe und die darauf angepasste Gestaltung der Facebook Kampagne aufgegriffen.
Wichtige Erkenntnisse
Sowohl das Projektteam als auch der Auftraggeber entwickelten ein vertieftes Verständnis für die Zielgruppe der GESS, also auch ein Verständnis über die interkulturellen Hintergründe für deren Verhalten in den sozialen Medien und die damit einhergehende Reaktion auf die GESS Facebook Kampagne.
Projektzeitaum
2017
Hintergrund
Die Dating-App Tinder ist derzeit in aller Munde. Allein in Deutschland nutzen über zwei Millionen Menschen den Service. Tendenz steigend: Täglich kommen bis zu 8.000 neue Nutzer hinzu. Doch wie interagieren die Nutzer der App eigentlich miteinander? Wie gestalten sie ihre Profile und warum? Wie verhalten sie sich im Chat bei der ersten Interaktion? Zeigen sich vielleicht verschiedene Typen und Kategorien?
Methodisches Vorgehen
Das Besondere an unserer Forschung ist unsere Herangehensweise: Wir springen selbst ins kalte Wasser. Gemäß den Vorgaben unserer gewählten Forschungsmethode der digitalen Ethnografie tauchen wir selbst ein in die Welt von Tinder, legen uns Profile an und chatten, chatten, chatten. Durch die Innenperspektive gelangen wir zu neuen Erkenntnissen. So wollen wir Licht ins Dunkle bringen und das Thema Online-Dating aus einem neuen Blickwinkel betrachten.
Ergebnisse
Individuen auf Tinder stehen in Wechselwirkung mit ihrer Umwelt und sprechen dort über die relevanten Lebensweltbereiche
Kulturelle Identität als Aushandlung und Prozess: Nutzer stellen sich selbst in eigener Art und Weise dar, jeder wählt andere Bereiche, die er den ChatpartnerInnen zugänglich macht
Anhand der Kategorien zeigen sich Teil-Identitäten, die in Bezug zueinander stehen
Vergleichbar mit 5 Säulen der Identität: enger Zusammenhang zu Identitäten im realen Leben
Größere Direktheit im virtuellen Raum: Beziehungsabsicht, Vorstellungen → direkte Fragen von Chatpartnern
Diskrepanz: Modernes Medium vs. Traditionelles Rollenbild, Tendenzen: Mann und Frau, Status: Berufe, Versorgerrolle
Projektzeitraum
2018
Hintergrund
Die ILF-Gruppe wurde 1967 gegründet und ist ein international tätiges, unabhängiges Ingenieur- und Beratungsunternehmen, welches seine Kunden bei der erfolgreichen Realisierung von technisch anspruchsvollen, komplexen Industrie- und Infrastrukturprojekten unterstützt. In den über 40 Bürostandorten auf fünf Kontinenten beschäftigen die Firmen der ILF-Gruppe über 2.000 hoch qualifizierte Mitarbeitende. ILF unterstützt Kunden in den Sektoren Öl & Gas, Energie & Klimaschutz, Wasser & Umwelt sowie Verkehr & Bauwerke bei der Erreichung ihrer anspruchsvollen Ziele. Am Standort München sind 200 Mitarbeitende aus über 30 Nationen beschäftigt, die Thematik Interkulturelle Kompetenz ist ein Thema, welches das Unternehmen tagtäglich beschäftigt und welches pro-aktiv angegangen und gelebt wird.
Ziel
Das Projektteam wollte ein an die Bedarfe der ILF-Gruppe angepasstes interkulturelles Training entwickeln und am Standort München durchführen. Anschließend soll eine Auswertung des Trainingseffekts erfolgen, um den Trainerleitfaden eventuell anzupassen.
Vorbereitung/Konzeption
Die wesentlichen Planungsschritte für die erfolgreiche Umsetzung unseres Projektvorhabens „interkulturelles Training für Impatriates“ bei ILF Beratende Ingenieure GmbH sind eine profunde (theoretische) Vorbereitung und die Einhaltung des straffen Zeitplans. Aufgrund der Startschwierigkeiten, einen kooperationswilligen Auftraggeber zu finden, gerät die Gruppe zunächst unter Zeitdruck. Die Vorbereitung beinhaltet zum Einen die Literaturrecherche zur Situation, den Beweggründen und Schwierigkeiten von Impats und zum Anderen die Beschäftigung mit der Theorie zur Erstellung eines Fragebogens und eines leitfadengestützten Interviews. Diese beiden Methoden werden im Vorfeld angewandt, um die Bedürfnisse von ausländischen Mitarbeitenden zu erfahren.
Ergebnisse
Insgesamt nehmen am Training zwölf Angestellte unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlicher Aufenthaltsdauer teil. Eine erste Kurzevaluation erfolgt im Anschluss an das Training. Die letzten beiden Schritte sind eine onlinebasierte Follow-Up-Befragung nach ca. drei Wochen, um zu erfahren, ob das Training für den beruflichen sowie privaten Alltag hilfreich ist und ob die Teilnehmenden Inhalte umsetzen können. Den Abschluss der insgesamt dreimonatigen Zusammenarbeit mit ILF bildet eine zusammenfassende Präsentation zu unserer gesamten Projektarbeit mit Inhalten, Ergebnissen und unseren Empfehlungen für künftig geplante interkulturelle Trainings.
Wichtige Erkenntnisse
Zu Beginn sollten zeitgleich mehrere mögliche Kooperationspartner angefragt und die erste positive Zusage wahrgenommen werden. Befürchtungen gegenüber dem Auftraggeber sollten offen angesprochen werden. Auch wenn man als Team agiert, sollte man die Individualität jedes Einzelnen akzeptieren und nutzen können. Das gelingt durch eine neutrale Haltung und Fokussierung auf das gemeinsame Ziel.
Auftraggeber
ILF Beratende Ingenieure GmbH
Projektzeitraum
2016
Hintergrund
Die Idee für die Durchführung einer Stadtführung wurde aus der Recherche von interkulturellen Projekten durch ein Projektmitglied entwickelt. Eine interkulturelle Stadtführung für Jerusalem, die von der palästinensischen Organisation Mejdi entwickelt und durchgeführt wurde, hat den „Intercultural Innovation Award“ gewonnen, der jährlich von der „United Nations Alliance of Civilizations“ und der BMW Group für interkulturelle Projekte ausgelobt wird. Weitere Nachforschungen ergaben, dass es nur wenige Angebote für diese Art einer Stadtführung für die Stadt München gibt.
Ziel
Ziel des Projekts war es, ein Konzept für eine interkulturelle Stadtführung in der Stadt München für unseren Auftraggeber zu entwickeln, die dem Teilnehmer die Diversität und ein multikulturelles Lebensgefühl dieser Stadt näher bringen soll. Dies soll, im Unterschied zu „herkömmlichen“ Führungen, unter Einbeziehung aller Sinne, wie Verstehen, Riechen, Schmecken und Sehen umgesetzt werden. So sollen dem Teilnehmer interkulturelle Aspekte durch eigenes sinnliches Erfahren von interkulturellen Aspekten in der Gruppe näher gebracht werden.
Vorbereitung/Konzeption
Zu Beginn wurde eruiert, auf welch unterschiedliche Art und Weise interkulturelle Stadtführungen durchgeführt werden können. Dabei stellte sich der Projektgruppe die Frage, ob man sich hierbei auf eine oder mehrere Kulturen fokussieren solle. Die Wahl fiel auf die zweite Option, da die Konzentration auf nur eine Kultur im Stadtgebiet München zu wenige Möglichkeiten ergeben hätte und die Entfernungen zwischen den auszuwählenden "Spots of Interest" wahrscheinlich zu groß gewesen wären. Zum anderen hatte das Projektteam die Frage zu beantworten, wie den Teilnehmenden interkulturelle Aspekte am eingängigsten und nachhaltigsten vermittelt werden könnten. Hierfür wurde ein interaktiver Ansatz gewählt, bei dem die Teilnehmenden das multikulturelle Leben der Stadt München durch die Einbeziehung verschiedener Sinne erfahren sollten. Dieser Ansatz wurde u. a. auch durch die Teilnahme an einer anderen bereits bestehenden Stadtführung „München multikulturell“ validiert und bestätigt.
Ergebnisse
Es konnte ein neuartiges Konzept für eine interkulturelle Stadtführung erarbeitet werden, das durch viele interaktive Elemente ein Alleinstellungsmerkmal für das Portfolio des Auftraggebers liefert. Selbst wenn die Tour so nicht exakt durchgeführt werden wird, liefert das Projektkonzept doch neue Ideen und Impulse für bereits bestehende Touren oder Führungen, die einen ähnlichen Schwerpunkt aufweisen.
Wichtige Erkenntnisse
Eine wichtige Erkenntnis war, dass einige Überzeugungsarbeit zu leisten war, um einen Spot, wie z. B. ein persisches Restaurant, für die Teilnahme an einer Stadtführung zu gewinnen. Dies ist eine Herausforderung in einer recht frühen Konzeptphase, in der verbindliche Zusagen nur schwer gemacht werden können. Des Weiteren haben wir aber auch erkannt, dass die Beteiligung eines Spots nicht immer zwingende Voraussetzung für eine Einbindung in die Stadtführung ist. Außerdem haben wir gelernt, dass eine mehrmalige Validierung bzw. Überprüfung der Route und der einzelnen Spots mehr Erkenntnisse bringt, als die bloße Planung am „Reißbrett“.
Auftraggeber
stattreisen München e.V.
Projektzeitraum
2014
Hintergrund
In unserem Projekt geht es darum herauszufinden, wie sich Menschen afghanisch-hinduistischer und indisch-hinduistischer Herkunft in München kulturell verorten. Anhand welcher Merkmale lässt sich kulturelle Identität feststellen und hat sich diese eventuell durch die Migrationserfahrung verändert? Wie positionieren sich die Menschen aufgrund ihrer Herkunft in München? Um dies herauszufinden werden vier narrative Interviews mit Mitgliedern dieser Gemeinde.
Kooperationspartner
Ein hinduistischer Verein mit circa 40 Mitgliedern. Die Mitglieder haben alle entweder einen afghanisch-hinduistischen oder indisch-hinduistischen Hintergrund. Der Verein ist eine Möglichkeit, die eigene Religion auszuüben und dient zugleich als Treffpunkt. Der Verein setzt sich zudem für den Schutz afghanisch-hinduistischer Menschen ein, die aufgrund ihrer Religion in Afghanistan verfolgt und diskriminiert werden und dient somit auch als Zufluchtsort.
Forschungsfrage und Ergebnisse
Unter kulturelle Identität verstehen wir die Beantwortung der Frage “Wer bin ich?” als Subjekt und auch als Objekt in einer Gesellschaft (Lucius-Hoene, G., & Deppermann, A., 2004). Die Identitätspositionierung passiert durch Zurückgreifen auf kulturellen Kontext [...]. Hierbei gilt:ohne kulturell Fremdes kein kulturell Eigenes und somit keine kulturelle Identität (Porsché, 2008). Mit Hilfe der Grammars of identity nach Gerd Baumann und Andre Gingrich, werden drei Hypothesen zur Beantwortung der Forschungsfrage entwickelt:
1. Durch die Beschreibung des Tempels als dritter Ort lässt sich die kulturelle Identität der Mitglieder des Vereins rekonstruieren.
2. Die kulturelle Identität zeigt sich durch eine Glaubensorientierung durch Migrationserfahrung einzelner Mitglieder des Vereins.
3. Über kontextabhängige kulturelle Zugehörigkeitsäußerungen lässt sich die kulturelle Identität rekonstruieren.
Projektzeitraum
2018
Hintergrund
Deutschland wird immer mehr zu einem Einwanderungsland und dabei kommen mehr und mehr Personen mit ausländischen Qualifikationen in die Bundesrepublik. Dies gilt in besonderem Maße für München, gerade hier ist die Zuwanderungsrate von Ausländerinnen und Ausländern sehr hoch. Das Potential dieser Personen wurde bereits von der Landeshauptstadt München erkannt, denn laut dem letzten interkulturellen Integrationsbericht will die Münchner Stadtverwaltung einerseits den Anteil der Beschäftigten mit Migrationshintergrund auf allen Hierarchieebenen und anderseits die interkulturelle Kompetenz bei allen Beschäftigten erhöhen. Die Landeshauptstadt München ist demnach der Ansicht, dass genau diese Personen eine Bereicherung für die Stadt darstellen. Aber warum ist dann die Besetzung der Stellen mit Mitarbeitenden aus dem Ausland schwierig? Wie ist überhaupt die Wahrnehmung der Landeshauptstadt München bei dieser Zielgruppe? Das Projektteam „ProMIG“ nimmt das Thema „Die Wahrnehmung der Landeshauptstadt München als Arbeitgeberin bei Personen mit ausländischen Qualifikationen“ auf.
Ziel
Ziel des Projekts ist es, für die Auftraggeberin, die Leiterin der Servicestelle zur Erschließung ausländischer Qualifikationen, einen Fragebogen zu entwickeln, welcher der Landeshauptstadt München dabei hilft, die Wahrnehmung als Arbeitgeberin bei potenziellen Jobkandidatinnen und -kandidaten genauer zu verstehen und zu definieren. Zudem besteht das Ziel, für die Landeshauptstadt München größere Aufmerksamkeit als Arbeitgeberin bei ausländischen Bewerbern zu erreichen, da diese von der Landeshauptstadt aktuell als sehr gering eingeschätzt wird.
Vorbereitung / Konzeption
Die Konzeption des finalen Fragebogens geschah in drei Schritten: Zur Sicherung der Qualität des Fragebogens wurden bei der Erstellung insgesamt drei Testphasen durchlaufen. Der erste Testdurchlauf basierte noch auf Word-Dokumenten und einer handschriftlichen Beantwortung der Fragen. Der Testphase II ging eine Recherche über geeignete Online-Tools voraus. Getestet wurden dabei vier verschiedene Online-Tools. Auf der Grundlage der Durchführung der Befragung und der Rückmeldungen der Befragten wurde ein Online-Tool als Befragungsinstrument ausgewählt. Testphase III konnte dann mit dem ausgewählten Online-Tool und der Zielgruppe durchgeführt werden.
Ergebnisse
Aus den Ergebnissen der letzten Testphase wurden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die auch in der Abschlusspräsentation vorgestellt wurden: (1) Mit dem Fragebogen kann die Auftraggeberin eine Befragung ihrer "Kundinnen" und "Kunden" durchführen. (2) Mit den daraus resultierenden Ergebnissen kann eine Kooperation mit dem Personal- und Organisationsreferat begonnen werden. (3) Diese Zusammenarbeit kann dazu führen, dass die Servicestelle regelmäßig ihre Kunden auf passende Job-Angebote der Landeshauptstadt München aufmerksam macht.
Wichtige Erkenntnisse
Durch die Ergebnisse der Testbefragung konnte die Aufmerksamkeit des Personal- und Organisationsreferates geweckt werden. Zudem ist durch die Aktualität des Themas und das entgegengebrachte Interesse in der Abschlusspräsentation die Nachhaltigkeit des Themas gesichert. Die Wahrnehmung der Landeshauptstadt München als Arbeitgeberin konnte evaluiert werden, so dass die Ergebnisse der Landeshauptstadt bei der Herausforderung der Stellenbesetzung behilflich sein können.
Auftraggeber
Landeshauptstadt München, Servicestelle zur Erschließung ausländischer Qualifikationen
Projektzeitraum
2015